Wir sind -im statistischen Durchschnitt- ambitioniert – aber nicht Lebensmüde.
Deswegen würden wir uns zwar wünschen, im „8. Grad“ klettern zu können –
aber auch „A0“, das heißt unter Benutzung unzulässiger Hilfsmittel (Hand an der Exe usw.).
Ursprünglich gibt es ein recht einfaches System zur Bewertung von Schwierigkeiten:
Daraus entstand 1947 die sechsstufige Alpenskala, die 1968 in die noch heute gültige UIAA Skala umbenannt wurde:
Bewertung | Erklärung |
I | Geringe Schwierigkeiten, einfachste Form der Felskletterei (jedoch kein leichtes Gehgelände). Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichtes erforderlich. Anfänger müssen am Seil gesichert werden. Schwindelfreiheit ist bereits erforderlich. |
II | Mäßige Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei, welche die Drei-Punkt-Haltung (Wikipedia) erforderlich macht. |
III | Mittlere Schwierigkeiten. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern. Senkrechte Stellen verlangen bereits Kraftaufwand. |
IV | Große Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei schärferer Richtung. Erhebliche Klettererfahrung notwendig. Längere Kletterstellen bedürfen meist mehrerer Zwischensicherungen. Auch geübte und erfahrene Kletterer bewältigen Passagen dieser Schwierigkeit gewöhnlich nicht mehr ohne Seilsicherung. |
V | Sehr große Schwierigkeiten. Zunehmende Anzahl an Zwischensicherungen ist die Regel. Erhöhte Anforderungen an körperliche Voraussetzungen, Klettertechnik und Erfahrung. Lange hochalpine Routen im Schwierigkeitsgrad V zählen bereits zu den ganz großen Unternehmungen in den Alpen und außeralpinen Regionen. |
VI | Überaus große Schwierigkeiten. Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingsstand. Große Ausgesetztheit, oft verbunden mit kleinen Standplätzen. Passagen dieser Schwierigkeit können in der Regel nur bei guten Bedingungen bezwungen werden. |
Seit 1979 ist die UIAA Skala nach oben offen und reicht zur Zeit bis französisch 9c, bzw. XII nach UIAA. Die aktuell schwierigsten Routen sind:
- 9c, DNA, Verdon-Schlucht, erstbegangen durch Seb Bouin
- 9c, Silence, Flatanger, erstbegangen durch Adam Ondra
- 9b+, Sleeping Lion, Siurana, erstbegangen durch Chris Sharma
- 9b+, Excalibur, Arco, erstbegangen durch Stefano Ghisolfi
Stand: 05.02.2023
Quelle: LACRUX, Das Klettermagazin
Französische Kletterskala
Wie schwer ist denn eine Route 7a+ in den USA? Hier helfen nur Übersichtstabelle, wie man sie zum Beispiel bei Wikipedia oder dem DAV (pdf) findet.
International, vor allem in Europa, hat sich im Sportklettern in hohen Schwierigkeitsgraden die französische Skala durchgesetzt. Hier wird zunächst wie in der UIAA-Skala von 1 bis 4, diesmal allerdings in arabischen Ziffern, hochgezählt. Wieder ist eine Route mit einer kleinen Zahl leichter als eine Route mit einer großen Zahl. Ab UIAA V oder französisch 5 kommt – ähnlich der Unterteilung in „-„, „glatt“ und „+“ – einer der Buchstaben „a,b,c“ hinzu.
Eine 7a Route ist also zum Beispiel leichter als eine 7b Route. In der französischen Skala gibt es je Zahl und Buchstabe noch die Einteilung in „glatt“ oder „+“. So ist eine 7a Route leichter als eine Route im Grad 7a+, diese ist leichter als eine 7b, und alle diese Routen sind leichter als 7b+, 7c, 7c+ oder 8a. Die aktuell schwierigste Route ist mit dem Grad UIAA XII oder französisch 9c bewertet.
…or something like this:
Technisches Klettern – Was bedeutet A0, A1 & Co.?
In manchen Gebieten findet man auch Schwierigkeitsangaben zur technischen Bewältigung einer Passage, etwa 6+ A0. Das bedeutet, dass an einer Stelle ein Sicherungspunkt auch zur Fortbewegung genutzt wird. Beim technischen Klettern werden die Schwierigkeitsgrade wie folgt aufgeschlüsselt:
A0
An einer Stelle wird ein Sicherungspunkt auch zur Fortbewegung benutzt (treten oder greifen). Umgangssprachlich „Nullern“, also an einer Stelle wird das Band einer Expressschlinge als Griff benutzt.
A1
Fortbewegung mit einer Trittschlinge
A2
Fortbewegung mit zwei Trittschlingen oder Leitern
A3
Fortbewegung wie bei A2 mit zwei Trittleitern – allerdings an schlechten Haken
A4
Wie A3, nur sind die Haken besonders schwer anzubringen.
A5
Alles in möglichst schlimm: Fortbewegung nur noch an künstlichen Sicherungen von schlechter Qualität, die schlecht zu erreichen sind. Einen Sturz sollte es nicht geben, weil ja schlechte Sicherungen.